Moderne Lösungen für die energetische Sanierung von Altbauten

In der Regel können Sie neu streichen, verkleiden, oder eine Fassadenreinigung vornehmen, um die Optik zu verbessern und Ihre Immobilie in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Doch die energetische Sanierung von Altbauten geht weit über eine oberflächliche Verschönerung hinaus.

Um eine nachhaltige Energieeffizienz zu erreichen, sind oft tiefgreifende Maßnahmen notwendig: Dämmung, moderne Heizungssysteme und weitere Aspekte spielen eine wichtige Rolle bei der Erhöhung des Wohnkomforts und der Senkung von Energiekosten. Dieser Artikel beleuchtet die Besonderheiten und Herausforderungen der energetischen Sanierung von Altbauten und zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Immobilie fit für die Zukunft machen können.

Warum sollten Sie Altbauten sanieren?

Obwohl die energetische Sanierung von Altbauten zunächst zeit- und kostenintensiv erscheinen mag, überwiegen langfristig die Vorteile. Durch eine Sanierung können Sie Heizkosten einsparen, den Verbrauch fossiler Brennstoffe reduzieren und den Wert Ihrer Immobilie steigern. Dabei müssen Sie nicht alle denkbaren Maßnahmen auf einmal umsetzen, sondern können Schritt für Schritt vorgehen.

Darüber hinaus kann das Gebäudeenergiegesetz (GEG) Sie unter Umständen zur energetischen Sanierung von Altbauten verpflichten. Das gilt beispielsweise bei einem Eigentumsübergang, wie durch Erbschaft. Auch bei größeren Umbaumaßnahmen, die mehr als 10 % der Fläche eines Bauteils wie Außenfassade, Fenster, Türen oder Dach betreffen, ist eine Dämmung des gesamten Bauteils vorgeschrieben.

Sanierungsmaßnahmen für Ihren Altbau

Bei der energetischen Sanierung von Altbauten ist es nicht notwendig, alle Maßnahmen gleichzeitig umzusetzen. Stattdessen können Sie Schritt für Schritt vorgehen, um die Effizienz und den Komfort Ihres Hauses zu verbessern. Die nachfolgenden Aspekte geben Ihnen einen Überblick über potenzielle Sanierungsmaßnahmen.

Dämmung

Ein zentrales Element bei der energetischen Sanierung ist die Dämmung. Eine solide Dämmung hilft dabei, Wärmeverluste zu minimieren und dadurch Energiekosten zu senken. Insbesondere eine umfassende Dämmung der Gebäudehülle kann den Wärmeübergangskoeffizienten deutlich minimieren. Verschiedene Dämmmaterialien können dazu beitragen, die Wärmedurchlässigkeit der Außenwände zu reduzieren. Es gibt verschiedene Varianten zur Anbringung einer Dämmung.

 

  • Außendämmung: Die Dämmung wird an der Außenfassade angebracht.
  • Innendämmung: Hierbei wird die Dämmung innerhalb der Immobilie eingesetzt, was häufig bei der Dachdämmung der Fall ist. Auch bei denkmalgeschützten Gebäuden bietet sich dieses Vorgehen an.
  • Kerndämmung: Bei der Kerndämmung werden Dämmplatten zwischen den Schalen eines Mauerwerks platziert.

Austausch der Heizungsanlage

Ein weiterer wichtiger Schritt in der energetischen Sanierung ist der Austausch der Heizungsanlage. Alte Heizungsanlagen arbeiten oft ineffizient und verbrauchen mehr Energie als nötig. Durch den Einbau einer modernen, energieeffizienten Heizung können Sie Ihren CO₂-Fußabdruck stark reduzieren. Die Anschaffung einer neuen Heizungsanlage ist zudem weniger aufwändig als eine Dämmung.

Austausch der Fenster

Auch der Austausch alter Fenster lohnt sich. Fenster mit dreifacher Wärmeschutzverglasung können zum Beispiel dafür sorgen, dass 80 % weniger Wärme verloren geht. Das GEG gibt für die Sanierung von Fenstern einen maximalen Wärmedurchgangskoeffizienten an, der berücksichtigt werden muss. Sie sollten jedoch beachten, dass hierbei nicht nur die Kosten für die Fenster anfallen. Auch weitere Kosten, etwa für das Einsetzen, sollten Sie im Hinterkopf behalten.

Solaranlagen

Die Installation von Solaranlagen ist eine zusätzliche Möglichkeit, um den Energieverbrauch zu senken. Solaranlagen nutzen die Sonnenstrahlung und können Ihre Heizungsanlage unterstützen. Wichtig ist hierbei, dass die Solarplatten auf der Sonnenseite des Daches ausgerichtet sind, um den maximalen Nutzen aus der Sonnenenergie zu erzielen.

Förderungen für die Altbausanierung

Angesichts des wachsenden Umweltbewusstseins und der politischen Schwerpunktsetzung auf grüne Initiativen wird die energetische Sanierung von Altbauten immer wichtiger. Das GEG strebt einen klimaneutralen Gebäudebestand bis 2050 an. Um dieses Ziel zu erreichen und Eigentümer finanziell zu entlasten, gibt es verschiedene Förderprogramme.

In Deutschland bieten 2 zentrale Institutionen finanzielle Unterstützung. Beide Anbieter haben unterschiedliche Förderprogramme:

  • Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW): Die KfW bietet sowohl Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssen, als auch Förderkredite zu günstigen Konditionen an. Eine Sonderform ist der Kredit mit Tilgungszuschuss. Je energieeffizienter die Sanierung, desto höher können Kredit und Tilgungszuschuss ausfallen. Um einen Zuschuss zu erhalten, müssen Sie Ihre Heizung modernisieren, beispielsweise durch den Einbau solarthermischer Anlagen oder wasserstofffähiger Heizungen. Die Grundförderung beträgt 30 %, kann aber je nach Maßnahme auf bis zu 70 % steigen.
  • Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA): Bei der BAFA ist die Voraussetzung für eine Förderung, dass die Sanierung Ihres Altbaus zu einer verbesserten Energieeffizienz führt. Sie können bis zu
  • 20 % der förderfähigen Kosten als Zuschuss erhalten. Förderfähige Maßnahmen sind beispielsweise eine verbesserte Dämmung, der Austausch von Fenstern und Türen sowie die Erneuerung der Heizungsanlage.

Fazit

Die energetische Sanierung Ihres Altbaus bringt zahlreiche Vorteile, aber auch Herausforderungen mit sich. Um festzustellen, wo Ihr Altbau den größten Modernisierungsbedarf hat und Sanierungsmaßnahmen zu ermitteln, die sich für Sie am meisten rentieren, empfiehlt sich die Beauftragung eines Energieberaters. Sobald Sie sich für ein Vorgehen entschieden haben, können Sie staatliche Fördermittel in Anspruch nehmen, um die finanzielle Belastung abzumildern.

FAQ

Kann man einen Altbau energetisch sanieren?

Ja, Altbauten lassen sich problemlos energetisch sanieren. Es gibt eine Vielzahl von Maßnahmen, wie Dämmung, Austausch von Fenstern, Türen und Heizung, um die Energieeffizienz zu verbessern und den Wert Ihrer Immobilie zu steigern.

Was kostet die energetische Sanierung eines Altbaus?

Die Kosten für eine Komplettsanierung eines Altbaus können zwischen 400 und 1000 € pro Quadratmeter liegen. Sie können jedoch auch einzelne Maßnahmen durchführen, wodurch die Kosten, je nach Umfang und gewählten Maßnahmen, deutlich niedriger ausfallen können.

Ist die energetische Sanierung für Altbauten verpflichtend?

Das GEG schreibt vor, dass bis zum Jahr 2033 alle Gebäude mindestens die Effizienzklasse “D” erreichen müssen. Daher sind Neueigentümerinnen und Neueigentümer derzeit verpflichtet, ihre Immobilien energetisch zu sanieren, sofern Sie diesem Standard nicht entsprechen.